Die Marktkantorei und der Kammerchor des Unichores Halle

Musik aus drei Kulturen als interreligiöses Gebet

Im Programm der Händelfestspiele liest es sich so: „Ein interreligiöses Projekt der abrahamitischen Weltreligionen. Musik aus dem Judentum, Christentum und Islam vom Mittelalter bis zum Barock“. Das Konzert am Abend des 31. Mai in der Konzerthalle (Ulrichskirche) in Halle war sicher eine der schönsten Aufführungen und hat mich wie viele andere tief bewegt. Unter der Leitung von Mehmet C. Yeşilçay (Istanbul), der gleichzeitig die Ud, eine orientalischen Kurzhalslaute, spielte, sangen zwei Hallesche Chöre, das deutsch-türkische Pera-Ensemble und zwei Sängerinnen (Katja Stuber/Darmstadt und Michal Elia Kamal/Tel Aviv) Werke der „tres culturas“: von Hildegard von Bingen, dem kastilischen König Alfons dem Weisen, Pachelbel und Händel wie auch traditionelle hebräische Lieder und Sufigesänge. Und im Mittelpunkt die Musik des Wojciech Bobowski aus Lemberg, der von den Tataren verschleppt wurde und fast sein ganzes Leben in Konstantinopel verbrachte. Seine Musik ist ein echtes Bindeglied der Kulturen.

Die ausführliche Rezension eines begeisterten Konzertbesuchers gibt es hier.

Das Anliegen von Herrn Yeşilçay lässt sich ganz kurz zusammenfassen:  Alle diese Musik hat einen und denselben Adressaten: the One God, wie auch der Titel des Konzerts lautete. So unterschiedlich sie auch ist, die Musik ist eine Brücke der Kulturen und Religionen, über die wir alle gehen können.