Schlagwort: Musik

„Wie im Himmel“

Innenraum der Petruskirche

Am Johannistag (24. Juni) fand in der Petruskirche auf dem Felsen über der Saale die „7. Nacht der spirituellen Lieder“ statt. Weil man so ein Event eigentlich nicht beschreiben kann, hier ein paar Bildeindrücke.

Der Herzlicht-Singkreis, eine offene Vereinigung von Menschen, die gern spirituelle Gesänge singen, lud unter der Leitung von Uta Lesch zum Mitsingen ein. Im Wechselgesang, manchmal auch im Kanon, sangen wir Lieder auf deutsch, englisch und französisch (v. a. Taizé-Gesänge), aber auch auf hebräisch, arabisch, indisch, Suaheli und in der Irokesen-Sprache. Von ruhig-meditativ bis lebhaft und bewegt reichte die Liederpalette, teilweise mit viel Trommelunterstützung. „Die Hausmusik“ unter Ulf Zschille sang und spielte für uns u. a. ein jiddisches Lied und mit „MissKlang“ wurde eingeladen zum Tönen im Kreis – „wie im Himmel“, wenn Ihr euch an den Film oder das Theaterstück erinnert.

Die Texte konnten wir alle mit nach Hause nehmen, nur schade, dass die Melodien nicht im Gedächtnis hängenbleiben. Das gemeinsame Singen, das sich an Gott, wie immer wir ihn / sie ansprechen, richtet, verändert uns Singende, unsere Herzen und Seelen und schafft Gemeinschaft. Nicht Gott braucht uns, wir brauchen ihn / sie. So konnten wir gemeinsam singen “ Möge Heilung geschehn.“ Das wünsche ich Euch und uns allen.

„One god“ – Konzert zu den Händelfestspielen

Die Marktkantorei und der Kammerchor des Unichores Halle

Musik aus drei Kulturen als interreligiöses Gebet

Im Programm der Händelfestspiele liest es sich so: „Ein interreligiöses Projekt der abrahamitischen Weltreligionen. Musik aus dem Judentum, Christentum und Islam vom Mittelalter bis zum Barock“. Das Konzert am Abend des 31. Mai in der Konzerthalle (Ulrichskirche) in Halle war sicher eine der schönsten Aufführungen und hat mich wie viele andere tief bewegt. Unter der Leitung von Mehmet C. Yeşilçay (Istanbul), der gleichzeitig die Ud, eine orientalischen Kurzhalslaute, spielte, sangen zwei Hallesche Chöre, das deutsch-türkische Pera-Ensemble und zwei Sängerinnen (Katja Stuber/Darmstadt und Michal Elia Kamal/Tel Aviv) Werke der „tres culturas“: von Hildegard von Bingen, dem kastilischen König Alfons dem Weisen, Pachelbel und Händel wie auch traditionelle hebräische Lieder und Sufigesänge. Und im Mittelpunkt die Musik des Wojciech Bobowski aus Lemberg, der von den Tataren verschleppt wurde und fast sein ganzes Leben in Konstantinopel verbrachte. Seine Musik ist ein echtes Bindeglied der Kulturen.

Die ausführliche Rezension eines begeisterten Konzertbesuchers gibt es hier.

Das Anliegen von Herrn Yeşilçay lässt sich ganz kurz zusammenfassen:  Alle diese Musik hat einen und denselben Adressaten: the One God, wie auch der Titel des Konzerts lautete. So unterschiedlich sie auch ist, die Musik ist eine Brücke der Kulturen und Religionen, über die wir alle gehen können.