Monat: Mai 2017

Hinweise und Ankündigungen

Hier könnt ihr veröffentlichen, was Ihr an Informationen für alle Frauen unseres Dialogs und alle Leser bereitstellen möchtet. Bitte als Kommentar schreiben, er wird dann von uns freigeschaltet.

Die bei mir eingegangenen Infos veröffentliche ich als Beispiel.

Ramadan – der segensreiche Monat

Es war im Ramadan, im 9. Monat des muslimischen Mondkalenders, als der Erzengel Gabriel, Friede sei auf ihm, den Propheten Muhammad (s.a.s -Friede und der Segen Gottes auf ihm) in einer Höhle in Mekka aufsuchte, um ihm die ersten Verse des Qur’an zu übermitteln (s. Qur’an- Sure 96:Verse 1-5).

Ramadan gilt für die Muslime als der Monat der göttlichen Offenbarungen. So sollen nach muslimischem Glauben auch die anderen heiligen Schriften im Monat Ramadan an die Propheten Abraham, David, Moses und Jesus (Friede sei mit ihnen allen) offenbart worden sein.

Aus diesem Grunde fasten die Muslime weltweit im Monat Ramadan, um sich an die Offenbarung zu erinnern und Gott näher zu kommen.

Dieses rituelle Fasten stellt die vierte der fünf Säulen des Islam dar. Ab Erlangung der Geschlechtsreife gilt der Muslim als mündig und hat die religiöse Pflicht vor Gott, das fünfmal tägliche rituelle Gebet zu verrichten und einmal im Jahr den Fastenmonat Ramadan zu begehen, sofern keine gesundheitlichen Gründe dagegen sprechen.

So sind Schwangere, Stillende, Menstruierende und Kranke von der Pflicht des Fastens befreit. Sie können die Fastentage zu einer anderen Zeit im Jahr nachholen oder falls dies nicht möglich ist, eine „Fidya“ leisten, das bedeutet, einen Armen für jeden nichtgefasteten Tag zu speisen (s. Qur’an Sure 2: Verse 183-187).

Während des Fastens enthalten sich die Muslime des Essens, Trinkens und Geschlechtsverkehrs – von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang.

Doch es fastet nicht nur der Magen… der ganze Mensch mit Körper, Geist und Seele befindet sich im Fastenzustand.

So enthält sich die Zunge schlechten Geredes oder übler Nachrede; man verzichtet auf schlechte Worte.

Die Augen, Ohren, Hände, Füße fasten, indem sie sich von Orten mit negativen Einflüssen auf Seele und Körper fernhalten.

Stattdessen ist man bemüht ständig Gottes zu gedenken („Dhikr“), aus dem Qur’an zu rezitieren und sich mit Bittgebeten an Ihn zu wenden. Ein Monat der Rückkehr zu Gott…

Das Herz ist bemüht sich zu reinigen, indem es verzeiht, noch bestehenden Streit schlichtet, sich an die Verwandten und Freunde erinnert, an die es lange nicht gedacht hat und diese Verbindungen wieder pflegt oder auffrischt.

Somit ist  Ramadan auch ein Monat der Reinigung und Läuterung.

Durch das gemeinsame Fastenbrechen und der besonderen Gebete in der Nacht ist es ein Monat der Gemeinschaft.

Es ist ein Monat der Reue und Vergebung, der Liebe und der Dankbarkeit.

Der Prophet Muhammad (s.a.s.) sagte: „Wenn Ramadan kommt, werden die Tore des Paradieses geöffnet.“ (Bukhari)
 
 
Allah(=Gott) (erhaben sei Er) sagt: „Jede (gute) Tat, die der Sohn Adams begeht, ist für ihn selbst (vorteilhaft). Nur das Fasten begeht er Meinetwegen und die Belohnung dafür wird nach Meinem Ermessen gemacht. (…)“ (Bukhari)
 
Quellen: Koranerläuterung „Tasfir Al-Quran Al-Karim“ von Muhammad ibn Rassoul, Islamische Bibliothek, Sure 2, Verse 183-187 ; islam.de – Ramadan 2017 -Warum fasten Muslime?

Kirchentag auf dem Weg in Halle

Beam me up, Scotty

Was assoziiert ein anglikanischer Bischof mit „Himmelfahrt“? Dass sein kleiner Sohn fälschlicherweise immer „beat me up…“ gesagt hat? Oder ist die Geschichte des Jesus von Nazareth für seine Freunde eine mit falschem Ende, so als würde am Ende Rotkäppchen von der Großmutter gefressen? Solche und ähnliche Fragen wurden in der sehr kurzweiligen Predigt von Bischof Nick Baines aus Leeds (GB), Fan des FC Liverpool, gestellt. Sein Fazit: Himmel und Erde sind 2 Dimensionen derselben Realität. „Himmel“ kommt auf die Erde und Kirche soll „zuversichtliche Christen“ wachsen lassen, die die Zuversicht in der Welt und in der Gesellschaft stärken: durch „loving, living and learning“.

Zum 500jährigen Reformationsgedenken fand am 25. Mai der erste ökumenische Himmelfahrtsgottesdienst in Halle statt, an dem unzählige Menschen verschiedener Konfessionen und Kulturen teilnahmen. Zur Eröffnung las OB Bernd Wiegand ein Kapitel aus der Bibel: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde“ (Offenbarung 21). Bei der anschließenden Nacht „Kultur in den Höfen“ begegneten wir u. a. den „Frauen der Reformation“ in Hof des Stadtmuseums und den Musikern der „arabischen Oase“ auf dem Uniplatz.

Wallfahrt nach Mekka. Eine Reise ins Zentrum des Islam

„Gott ist schön und liebt das Schöne“

Vorhang und Schmuck der Kaaba

 Vom 5. Mai bis 31. Oktober 2017 ist im Stadtmuseum in Halle Gr. Märkerstr. 10, eine wunderschöne Ausstellung über die Wallfahrt nach Mekka zu sehen. Gefördert wurde die Ausstellung über das Internationale Islamische Stiftungswerk – Bildung und Kultur (IISW) unter ihrem Präsidenten Nadeen Elyas. Der gebürtige Mekkaner, der seit vielen Jahrzehnten in Deutschland lebt, hat von unzähligen Reisen eine Unmenge schöner und seltener Exponate mitgebracht, die teilweise in dieser Vollständigkeit noch nie außerhalb Mekkas gezeigt wurden. Sie repräsentieren seine „Sehnsucht nach Mekka“, wie er die Ausstellung gern genannt hätte.

Mit der Ausstellung bietet sich für die meisten Besucher ein Einblick in eine Welt, die er / sie nie selbst besuchen kann. Denn Mekka, die heilige Stadt des Islam, steht bis heute nur muslimischen Pilgern offen und ist für Touristen verschlossen. Umso bedeutsamer sind die Exponate, die man hier betrachten kann: Vorhang (Kiswa) und Schmuck (Banderole und Kandeln) der Kaaba, des zentralen Heiligtums des Islam. Diese werden jährlich erneuert und dann weitergegeben, vorrangig an das saudische Königshaus. Die jetzt in Halle ausgestellten, mit goldgestickter Kalligrafie geschmückten Tücher aus schwarzer Seide bedeckten die Kaaba im Jahr 2013, bevor sie in den Besitz des Stiftungswerks gelangten. Diese Kunstwerke arabischer Kalligrafie sollen die „Schönheit des Wortes Gottes“ zeigen. Sie zu bewundern lohnt allein schon den Besuch im Halleschen Stadtmuseum. Ausgehend von den Pilgerreisen im Judentum, Christentum und Islam wird die Wallfahrt nach Mekka als „Höhepunkt des islamischen Lebens“ dargestellt. Die Intention dabei ist nach Aussage des

Frau Jane Unger bei der Eröffnung

Kurators Felix Bachmann, die Besucher auf eine „kleine Wallfahrt“ mitzunehmen. Thematisiert werden Kleidung, Nahrung, Transportmittel, Reiserouten und auch Krankheiten der Pilger. Durch viele zum Teil noch nie gezeigte Fotografien liegt der Fokus auf dem 19. Jahrhundert, aber auch die Moderne kommt nicht zu kurz. Der Weg der Ausstellung führt den Betrachter bis zur Kaaba, repräsentiert durch den bereits beschriebenenSchmuck. Eine Station auf dem Weg ist Aleppo, das schon im 18./19. Jahrhundert von Halle aus bereist wurde und heute eine zerstörte Stadt ist.

Die Direktorin des Stadtmuseums, Frau Jane Unger, stellte die Ausstellung in den Kontext der Aufklärung in Halle. Christian Wolff, in dessen Haus sich heute das Stadtmuseum befindet, und Christian Thomasius (beide 17. Jhd.) schufen die Grundlagen für die spätere Islam- und Orientalistikforschung an der Halleschen Universität. Im Sinne der Aufklärung bildet die Religionsfreiheit eine Säule unserer Demokratie, was das Recht auf freie Religionsausübung wie auch das Recht, keiner Religion anzugehören, gleichermaßen einschließt. Aufgabe der Ausstellung ist deshalb die Förderung des interkulturellen Dialogs und der Toleranz. Die Grundlage hierfür bildet die Vermittlung von Wissen und Kenntnissen über fremde Kulturen, in diesem Fall über den Islam. Frau Unger möchte die „Beschäftigung mit dem Islam zu einer intellektuellen Sternstunde“ werden lassen. Diesem Anliegen dient auch das umfangreiche Begleitprogramm mit Vorträgen, Führungen und Filmvorführungen sowie Angeboten für Schulklassen. Das Stadtmuseum Halle in der Großen Märkerstr. 10 ist von dienstags bis sonntags 10 bis 17 Uhr geöffnet, die Ausstellung ist durchgängig auf deutsch und arabisch gehalten.

Einige Frauen vom Interreligiösen Dialog nahmen an der Eröffnung der Ausstellung teil und planen für alle Interessierten einen gemeinsamen Besuch mit kompetenter Führung durch die muslimischen Frauen, am besten zusammen mit der zeitgleich gezeigten Ausstellung „Frauen der Reformation“. Der Termin (wahrscheinlich nach der Sommerpause) wird rechtzeitig bekanntgegeben.